Interview

KLAUS HARTMANN

antwortet auf Interviewfragen von

UBiQUA ART INTELLIGENCE

UBiQUA:

»Klaus Hartmann, wie hat Ihre Kindheit in Eisleben,
insbesondere das Pfarrhaus, Ihre künstlerische Entwicklung beeinflusst?«

Klaus Hartmann:

»Ich bin mit Kulturgeschichte großgeworden.
Das Pfarrhaus in der Luther- und Bergarbeiterstadt Eisleben – bis heute umgeben von stillgelegten Kupferminen und Schlackenhalden–, in dem ich mit meinen älteren Geschwistern Robert und Sabine aufgewachsen bin, ist die Alte Lutherschule gegenüber von St. Andreas.

In meiner Erinnerung gab es damals an unserem Haus eine Gedenktafel an Cyriakus Spangenberg, der eine Chronik über das Mansfelder Land verfasste und der das Osterlied „Wir wollen alle fröhlich sein“ geschrieben hat und auch Pfarrer von St. Andreas war.

Luther ist in Eisleben – eine Ironie der Geschichte – jeweils auf der Durchreise geboren und gestorben. Mein Vater predigte auf der Kanzel, auf der Luther seine letzte Predigt hielt – und gegenüber war Luthers Sterbehaus. Im Kirchturm gab es eine Turmbibliothek mit 500 Jahre alten Handschriften, und wenn ich mich recht erinnere, hing im Seitenflügel der Kirche ein Bild der Cranach-Schule. Diese ganzen historischen Orte waren unser Spielplatz!«

UBiQUA:

»Inwiefern hat der Eisleber Wiesenmarkt, den Sie als Kind erlebten,
Einfluß auf die wiederkehrenden Motive in Ihren Werken?«

Klaus Hartmann:

»Ich erinnere mich, dass die Schausteller zu uns nach Hause kamen; auch waren die Kinder bei uns vorübergehend in der Schulklasse. Die Schausteller kamen teilweise aus mehrere Generationen zurückliegenden Schaustellerfamilien. Sie konnten zaubern und fast noch besser: sie hatten Freikarten! Ich bin dem Jahrmarkt quasi hinterhergereist. So habe ich auf St.Pauli in Hamburg in der Nachbarschaft des Jahrmarkts ‚Hamburger Dom’ gelebt und in Wien habe ich mich oft mit meinem damals sehr engen Freund John Bock auf dem Wurstlprater-Jahrmarkt getroffen.

Wir waren beide Erasmus-Austauschstudenten an der Akademie der Künste und haben dort über Kunst diskutiert. Wir waren beide fasziniert von Mike Kelley, Paul McCarthy oder Martin Kippenberger. Alle drei sind Künstler, die formal durchaus von der Jahrmarkt-Kulissenästhetik inspiriert sind. Und wenn nicht direkt vom Jahrmarkt, dann von B-Movies, Westernfilmen, Hollywood, Panoptikums und Popkulturen – alles in allem eine Ästhetik, die man auch auf Jahrmärkten finden kann!«

UBiQUA:

»Wie haben die Erfahrungen in der Free-Jazz-Szene und
Konzerte wie von Sun Ra ihre künstlerische Vision geprägt?«

Klaus Hartmann:

»Free Jazz war in der DDR ein Freiraum, der zwar von der Stasi überwacht wurde, aber letztendlich geduldet wurde. Wahrscheinlich war die Szene einfach zu speziell, so dass die Akteure als Aushängeschild für ein Stück Freiheit im Sozialismus benutzt wurden. In der Berufsschule für Schuhmacher in Ohrdruf lernte ich Freunde kennen, die Kontakte zur Free-Jazz-Szene hatten. So konnte ich mit 16 Jahren Sun Ra live im Leipziger Kino Capitol erleben. Sun Ra und sein „Space Arkestra“ schienen tatsächlich von einem anderen Planeten zu kommen.

Mir war damals die politische Dimension von Sun Ra als Schlüsselfigur des Afrofuturismus nicht wirklich bewußt. Ich habe aber gespürt, dass da eine Ebene ist, die über die Musik hinausgeht. Später, als ich mich intensiver mit Afrika und ihrer Diaspora beschäftigt habe, bin ich immer wieder auf Sun Ra gestoßen. „Space is the Place“ könnte ein treffender Titel für alle meine Bilder sein, ein fiktives Land…..«

UBiQUA:

»Welchen Einfluß hatte Ihr Onkel, ein Gemälde-Restaurator,
auf Ihr Verständnis und Ihre Wertschätzung von Kunst?«

Klaus Hartmann:

»Mein Onkel Dankwart Kühn, der auch Maler ist, schenkte mir mein erstes Kunstbuch, eine Monografie über Carl Blechen. Er war Blechen- und William-Turner-Fan – Landschaft und Ruinen waren in seiner Kunst immer ein Thema. Ich mochte den Geruch der Farben in seinem Atelier und all die Bilder, die da herumstanden. Wir waren unterwegs auf den Oderwiesen in der Nähe von Neuzelle und er gab mir Unterricht im Zeichnen nach der Natur.

1989 assistierte ich ihm bei der Restaurierung eines Deckengemäldes von Antoine Pesne aus Schloss Rheinsberg. Es zeigt Minerva, die römische Göttin der Weisheit. Das Gemälde wurde abgespannt und nach Neuzelle transportiert und wir restaurierten es in einem Raum des Klosters. Es ziert wieder die Decke des Arbeitszimmers des Alten Fritz, der in Rheinsberg als junger Mann lebte. Es war Wendezeit und während wir geduldig das Bild von Übermalungen befreiten, hörten wir den ganzen Tag Radio, da gerade die Stasizentrale in Berlin von aufgebrachten Bürgern besetzt wurde.«

UBiQUA:

»Wie hat Ihr Kunststudium in Hamburg, besonders bei Werner Büttner,
Ihre künstlerische Richtung beeinflußt?«

Klaus Hartmann:

»Werner Büttner war ein Lehrer, der an Inhalten interessiert war. Er war desillusionierend tätig und verwies uns immer wieder auf unsere Chancenlosigkeit jemals von unserem Metier leben zu können, sowie es 96 % der „Freie Kunst“ Studenten ergeht. Da diese Statistik auch für Lehrende nicht gerade motivierend ist, machte er es sich zur Aufgabe den Studenten etwas für ihr späteres Leben mitzugeben, unabhängig vom zukünftigen Beruf. Büttner liebte Literatur. Über ihn konnte man François Rabelais und seine Riesen Pantagruel und Gargantua kennenlernen, oder Gustave Flauberts Helden Bouvard und Pécuchet. Er war aber auch einer der wenigen Lehrer, der den Kunstmarkt thematisiert hat. Seine Aktentasche war immer voll mit Einladungskarten von Galerien und Museen. So lernten wir die Orte kennen, die später für uns wichtig sein könnten.«

UBiQUA:

»Welche Rolle spielt Minimalismus in Ihrer Arbeit, und wie hat Sie der Unterricht von Stanley Brouwn und Franz Erhard Walther beinflußt?«

Klaus Hartmann:

»Unterricht ist ein starkes Wort im Zusammenhang mit der damaligen Hochschule für bildende Künste Hamburg, HfbK. Außer Büttner erschienen die Professoren in der Regel nur alle paar Wochen für Korrekturen. Ich bin interessanterweise nach dem Studium gefördert worden von Leuten, die von der Konzeptkunst und dem Minimalismus kamen.

Franz Erhard Walther – so bilde ich mir ein – mochte meine Arbeiten. „Kann man machen“ das war sein Kommentar nach einer Arbeitsbesprechung, ein typischer HfbK Kommentar, der einen nicht recht weiterbrachte. Stanley Brouwn war ein Minimalist, minimalistischer geht es eigentlich nicht. Diese Künstler kamen aus einer Zeit, aus der der heutige Kunstmarkt überhaupt erst entstanden ist. 1967 fand die erste Art Cologne statt.

Insbesondere Franz Erhard Walther war sehr gut vernetzt und kannte fast alle Künstler, die in den siebziger Jahren wichtig waren und ließ diesen Background in seine Lehre einfließen. Das Umfeld war gut. Es gab unter den Professoren eine richtige Antimalerei-Fraktion. Wenn man malen wollte, stieß man auf Widerstand. Das war mehr oder weniger ein idealer Zustand, um etwas Eigenwilliges zu entwickeln. Das hat sich total geändert, heute macht man seinen Bachelor und Master in Malerei oder Bildhauerei. „Freie Kunst“ als Studiengang – das war einmal.«

UBiQUA:

»Wie hat Ihr Austauschsemester in Wien Ihre Perspektive
auf Kunst und Ihre eigene Arbeit verändert?«

Klaus Hartmann:

»Die „Akademie der bildenden Künste“ hatte keinen großen Einfluß auf mich. Ich habe schnell Künstler außerhalb der Akademie kennengelernt und war in der Kunstszene unterwegs. Ich habe viel gezeichnet. Der neueste Trend war damals die „Kontextkunst“ von Peter Weibel. Eine neue Generation von Künstlern beschäftigte sich mit dem System Kunstbetrieb und machte dies zur Kunst. Sie untersuchten die Bedingungen der Kunst, waren aber trotz aller berechtigten Kritik selbst Teil des Systems. Ich sah da keinen Anknüpfungspunkt und entdeckte für mich die Malerei neu. Als ich zurück nach Hamburg kam, hatte ich mich für die Malerei entschieden.«

UBiQUA:

»Können Sie uns mehr über die Bedeutung
der afrikanischen Kultur in Ihrer Kunst erzählen?«

Klaus Hartmann:

»Afrika hat meinen Blick auf die Welt komplett gedreht. Ich sehe Europa anders und ich sehe Afrika immer wieder neu. In den letzten Jahren sind an vielen Orten neue kleine Kunstinstitutionen entstanden und die Szene ist sehr selbstbewußt. Mir sind Tansania und Sambia sehr vertraut. Ich war 1992 das erste Mal in Tansania und dann seit 2011 immer wieder und wieder. 2011 und 2013 unterrichtete ich am Bagamoyo College of Arts. Das war wichtig, da ich viele Künstler und Musiker kennenlernte und integriert war.

Afrika ist extrem vielfältig. Die Swahili Kultur an der Ostküste Afrikas ist eine über Jahrhunderte gewachsene multikulturelle Kultur aus indischen, arabischen und afrikanischen Einflüssen. An der Küste leben Nachfahren ehemaliger Sklaven unterschiedlichster Stämme aus dem Inland, die auf den Sklavenrouten von arabischen Händlern an die Küste gebracht wurden.
In meinen Bildern sind die Mkungo-Bäume (indische Mandelbäume) mit ihren großen Blättern ein wiederkehrendes Motiv. Sie sind die Schattenbäume der Region unter denen sich in der Mittagshitze Menschengruppen versammeln. Vergleichbar mit den Routen der Dhaus, die in den Monsunwinden zwischen Ostafrika und Indien segelten um Handel zu treiben, können die Samen dieser Bäume über Monate im Wasser überleben. Man findet sie auf beiden Seiten des indischen Ozeans, besonders in Strandnähe, wie eine Metapher für die multikulturelle Gesellschaft der Swahili.«

UBiQUA:

»Wie beeinflußen Ihre Reisen nach Tansania und
andere afrikanische Länder die Themen und Motive Ihrer Werke?«

Klaus Hartmann:

»Ich war als Kunststudent das erste Mal in Tansania. Ich hatte gerade das Probejahr an der HfbK hinter mir und war voll mit neuen Eindrücken. Damals war Malerei noch nicht in meinem Focus. Ich erinnere mich, wie ich mit meiner Schwester in Stone Town auf Sansibar am Meer saß und sie mich fragte, ob ich Lust hätte eine Dhau zu malen. Das entsprach überhaupt nicht meiner Vorstellung von Kunst.

Die Reise hatte aber Spuren in mir hinterlassen und es war klar, dass ich eines Tages zurückkommen werde. Es brauchte ca. 12 Jahre bis ich anfing, aus dem Gedächtnis beziehungsweise an Hand von Dias mich mit unserer damaligen Reise malerisch zu beschäftigen. Es entstand die Ukalawa Serie über ein kleines Dorf im südlichen Hochland Tansanias.

Obwohl man heute rückblickend meine Bilderwelt durchaus als zusammenhängend sehen kann, waren die Ukalawa-Bilder damals Neuland für mich. Meine Blühenden Landschaften waren doppelbödig. Ironie konnte ich mir in einer fremden Kultur nicht erlauben. Also entstanden Bilder, die eher eine Beschreibung sind, von dem was ich sehe.«

UBiQUA:

»In Ihren Werken findet man oft eine Mischung aus Realismus und Surrealismus. Wie navigieren Sie diese beiden Stilrichtungen in Ihrer Arbeit?«

Klaus Hartmann:

»Manchmal müssen Dinge nur aus ihrem Dornröschenschlaf erlöst werden. Der Schriftzug „Residence de la Balance“ ist lapidar gesagt, nichts anderes als die Briefkasten-Anschrift des „Hotel de la Balance“ in einer kleinen Stadt in Burgund. Von seiner Herkunft befreit, verwandelt sich der Schriftzug zu einem Kunstwerk über die surreale Wahrnehmung von Wirklichkeit.«

UBiQUA:

»Wie haben Ihre Begegnungen und Gespräche mit Fritz Kramer
Ihre Sicht auf Ethnologie und Kunst verändert?«

Klaus Hartmann:

»Fritzens Seminare waren legendär. Alles was er uns erzählte, war für mich neu. Er unterrichtete nicht nur Kunsttheorie und Ästhetik sondern auch Philosophie, Anthropologie und Kunstgeschichte. Immer aus dem Blickwinkel eines Ethnologen.

Fritz war nicht unumstritten. Es gab Studenten und Lehrer an der HfbK, die ihm seine kritische Sicht auf die Gegenwartskunst übel nahmen und behaupteten, dass er keine Ahnung von Kunst hat. Unvergessen seine Seminare über Felsbilder in Afrika und Europa und die Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Tier- und Menschendarstellungen von Joseph Beuys. Kramer war ein Schatz. Sein Thema waren Verkehrungen und Umkehrungen und immer wieder der Versuch, die Welt auch aus dem Blickwickel des Fremden, Anderen zu sehen und zu verstehen. Später stellte sich heraus, dass er auch uns beobachtete, wir waren selbst Objekte seiner Forschung geworden….

Die Gespräche mit Fritz haben meine Kunst nicht verändert, aber er hat sie mir verständlicher gemacht. Durch seine Aufenthalte im Sudan und Kenia konnte er sich in meine Kunst hineindenken.«

UBiQUA:

»Ihre Werke scheinen oft melancholisch oder introspektiv zu sein.
Woher kommt diese Stimmung und was möchten Sie damit ausdrücken?«

Klaus Hartmann:

»Ich empfinde meine Kunst nicht als melancholisch. Es gibt Kritiker die z. B. die Achterbahnbilder oder die Blühenden Landschaften als übermütig beschreiben.

Introspektiv ist das Malen. Ich frage mich: Warum interessiere ich mich ausgerechnet für dieses Motiv?  Was fasziniert mich daran? Soll ich dem Bild etwas hinzufügen oder etwas weglassen? Was ist intuitiv? Was ist bewußt? Der Malprozess ist langwierig und da findet dann diese Auseinandersetzung statt.«

UBiQUA:

»Wie wichtig ist Ihnen die narrative Komponente in Ihren Bildern?
Haben Ihre Werke immer eine Geschichte, die Sie erzählen möchten?«

Klaus Hartmann:

»Nein nicht immer. Manchmal entsteht eine narrative Komponente im Zusammenspiel der Bilder. Ich habe als Kind Postkarten gesammelt. Ich hatte zwei Alben, in denen ich die Karten nach Themen sortierte. Es machte mir immer wieder großen Spaß, die Karten neu zu sortieren, manchmal nach Ländern, dann nach Farben oder nach Motiven. In meiner Kunst ist es ähnlich. Es gibt das Einzelbild und es gibt thematische Bildergruppen, man könnte sie auch Alben nennen, die nach unterschiedlichen Kriterien immer wieder neu kuratiert werden können.«

UBiQUA:

»Welche Rolle spielt die Farbe in Ihrer Kunst?
Wie wählen Sie die Farbpalette für ein bestimmtes Werk aus?«

Klaus Hartmann:

»Die Auswahl der Farben ist intuitiv. Manchmal entscheide ich mich für gemalte farbige Ränder. Das ist eine rein malerische Entscheidung, eine Möglichkeit dem Bild einen weiteren Farbton hinzuzufügen.

Es gibt aber Bilder, in denen die Farben bereits durch das Motiv vorgegeben sind. Ein Kritiker fragte mich einmal zu dem Bild „Ostsee“, das sich in der Sammlung Falckenberg befindet, ob mir nichts anderes einfällt, als die Grundfarben zu verwenden. Ich war überrascht, die Frage hatte ich nicht erwartet, da der in rot, gelb und blau lackierte Gartenzaun der Auslöser zu dem Bild war, sogar der Stacheldraht war in der Realität farbig lackiert.«

UBiQUA:

»Ihre Gemälde enthalten oft einsame Gebäude oder verlassene Landschaften. Welche Bedeutung haben diese Motive für Sie?«

Klaus Hartmann:

»Einsam und verlassen ist nicht mein Thema. Das ist eine Assoziation des Betrachters. Das Thema ist das Haus, die Brücke oder der Busch. Ich nutze verlassene Landschaften, um den Focus auf das Motiv zu lenken. Die Landschaft funktioniert als Bühne.

In den Serien „Along the New Road“ und „Somewhere between Kapiri Mposhi and Dar es Salaam“ schlüpft der Betrachter in die Rolle eines Reisenden der Häuser, Hütten und Kioske im Vorbeifahren flüchtig wahrnimmt. Die Häuser berichten über eine bestimmte Zeit, über Veränderungen und Umbrüche. Manchmal sind es Orte kurz vor dem Verschwinden.«

UBiQUA:

»Wie haben Sie die künstlerische Szene in Hamburg in den
90iger Jahren erlebt, und welchen Einfluss hatte sie auf Ihre Arbeit?«

Klaus Hartmann:

»Die Szene war vielseitig und es gab einen regen Austausch. An der Hochschule konnte man Daniel Richter, Jonathan Meese, John Bock und Peter Piller treffen. Rocko Schamoni tauchte irgendwann in der Büttner-Klasse auf und Florian Hüttner kam aus München. Büttner versuchte eine internationale Frauenklasse zusammenzustellen und so kamen zunehmend Künstlerinnen wie Linda McCue aus Canada oder Gudny Gudmundsdottir aus Island als Studentinnen in unsere Klasse. Christian Jankowski betrieb zusammen mit seiner damaligen Freundin Silvana Toneva den Ausstellungsraum „Friedesallee 12“, wo viele von uns ihre ersten Ausstellungen machten. Bis heute interessant sind die Projekte der Galerie für Landschaftskunst um Till Krause.

Ich hatte Jobs in den Galerien Ascan Crone und Vera Munro und mit Stephan Schmidt-Wulffen als Direktor hatte Hamburg einen guten Kunstverein. Für die Stadt Hamburg war wichtig, dass Harald Falckenberg im großem Stil anfing, Kunst zu sammeln. 1998 hatte ich meine erste Einzelausstellung in der Galerie Jürgen Becker. Das hat mein Leben sehr verändert und neue Einflüsse kamen hinzu.«

UBiQUA:

»Was hat Sie dazu bewogen, sich für ein Studium an der HfbK Hamburg
zu entscheiden, und welche Erwartungen hatten Sie damals?«

Klaus Hartmann:

»Ich hatte 1986 die Ausstellung „Positionen - Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland“ in Ostberlin gesehen, die vorwiegend Malerei zeigte. Zusätzlich kannte ich einige Namen wie Beuys oder Nam June Paik, aber von Informel, Konzeptkunst, Fluxus oder Minimalismus hatte ich keine Ahnung; das wollte ich kennenlernen. Das Unbekannte zog mich an. Die Grenzen waren offen. Hamburg mochte ich sofort und man brauchte an der HfbK kein Abitur. Dann hat mich Werner Büttner direkt aufgenommen. Das war mehr oder weniger ein Zufall, wahrscheinlich ein Glücksfall.«

UBiQUA:

»Wie hat sich Ihre Kunst im Lauf der Jahre entwickelt?
Gibt es bestimmte Phasen, die besonders prägend waren?«

Klaus Hartmann:

»Da ich im Fahrwasser der Hochschule eine Skepsis gegenüber der Malerei hatte, beschäftigte ich mich während des Studiums mit Objekten und es ging immer mehr in Richtung Bildhauerei. Büttner machte mir einen Kontakt zu Hubert Kiecol, der Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf war.  Er wollte mich in seine Klasse aufnehmen. Daraus wurde aber nichts, da ich ein Erasmusstipendium für Wien bekam. Wäre ich nach Düsseldorf gegangen, hätte meine Kunst wahrscheinlich eine komplett andere Richtung genommen.

Der Beginn der Afrika-Bilder war etwas Neues. Das war auch in der Rezeption etwas Neues. Zum Anfang war es schwierig, diese Bilder zu verkaufen. Das Thema haben die Sammler nicht zusammengebracht mit den Blühenden Landschaften oder den Jahrmarktsbildern. Es gab auch Leute, denen die Bilder fremd waren. Je öfter ich dann aber nach Afrika gefahren bin und als ich dort angefangen habe, auszustellen, um so größer wurde die Akzeptanz.«

UBiQUA:

»Wie reagieren Sie auf die Rezeption Ihrer Werke durch das Publikum, und inwiefern beeinflußt das ihr künstlerisches Schaffen?«

Klaus Hartmann:

»Ich brauche die Assoziationen des Publikums. Für mich war es wichtig meine Afrikabilder in Afrika auszustellen. Mich interessieren Sehgewohnheiten. Wie prägen unterschiedliche Lebenserfahrungen unsere Sichtweise auf die Welt? Wie nehmen Menschen Dinge wahr, wie verändert sich unsere Wahrnehmung durch Umbrüche, durch neue Technologien?
Die afrikanischen Häuserserien und Kakteenbilder werden in Europa oftmals mit Texas und Westernfilmen in Verbindung gebracht. Meine afrikanischen Hügellandschaften oder Teeplantagen assoziieren Betrachter mit Landschaften in Asien. In Afrika assoziieren die Betrachter meine Häuserdarstellungen manchmal mit Armut und ich wurde gefragt, warum ich nicht die neuen schönen Mittelklassehäuser zeichne oder mein eigenes Traumhaus.«

UBiQUA:

»Gibt es bestimmte Künstler oder Kunstwerke,
die einen nachhaltigen Einfluss auf ihre Arbeit hatten?«

Klaus Hartmann:

»Als ich an der HfbK anfing zu malen, interessierte ich mich für die Dschungelbilder von Henri Rousseau. Ich suchte wohl einen Anlass zum Malen, der möglichst weit entfernt war von den vorherrschenden Diskursen. Wichtig für mich ist der langsame und stille englische Maler Michael Andrews, insbesondere seine „Lights“- und „Ayer‘s Rock“- Bilderserien. Mich interessiert das Lebenswerk von Sigmar Polke, welches man in seiner Vielfältigkeit immer wieder neu entdecken kann. Wie schafft es ein Künstler, über die Jahre seine Kreativität zu halten, wie schafft er es, sich immer wieder neu zu erfinden? Wie schafft er es, die Welt in der wir leben, abzubilden? Bei Polke beeindruckt, wie lange er seine Unabhängigkeit im Kunstmarkt erhalten hat. Einen nachhaltigen Einfluss auf meine Arbeit hat auch Robert Frank.«

UBiQUA:

»Wie gehen sie mit dem Spannungsfeld zwischen persönlicher
künstlerischer Freiheit und den Erwartungen des Kunstmarktes um?«

Klaus Hartmann:

»Obwohl ich gleich nach dem Studium angefangen habe, Bilder zu verkaufen und in vielen Sammlungen bin, war es immer eine Herausforderung finanzielle Löcher zu stopfen. Einige Stipendien oder Vorschüsse der Galerie haben mir oftmals den Hals gerettet. Allerdings gab mir gerade das für mein Werk eine große Unabhängigkeit. Ich bin nie von Seiten des Kunstmarktes unter Druck geraten. Meine Hamburger Galerie unterstützte mich und hat mir nie irgendwelche Vorgaben gemacht.«

UBiQUA:

»Was bedeutet für sie der Begriff Heimat in Bezug auf Ihre Kunst, insbesondere in Anbetracht ihrer zahlreichen Reisen und Aufenthalte im Ausland?«

Klaus Hartmann:

»Der Begriff Heimat ist nicht wirklich definiert und ist eine unklare Konstruktion. Deshalb versuchen auch alle möglichen Interessengruppen ihn zu vereinnahmen. Für mich ist Heimat nicht an einen Ort, eine bestimmte Gegend, ein Land oder eine Kultur gebunden, sondern eher ein intellektuelles Zuhause.«

UBiQUA:

»Wie hat sich Ihre künstlerische Arbeit durch die Wende 1990 und die damit verbundenen Veränderungen in Ostdeutschland entwickelt?«

Klaus Hartmann:

»Auch Künstler sind Kinder ihrer Zeit. Mein Blick auf die Welt hat sich durch die Wendezeit auf Veränderungen fokusiert. Veränderungen sind ein Motiv in meiner Kunst geworden.«

UBiQUA:

»Welche Bedeutung hatten Reisen, sowohl in das westliche Ausland als
auch in entlegenere Orte, für Ihr Schaffen nach 1990?«

Klaus Hartmann:

»Ich bin immer „gereist“, auch als Kind in der DDR.  Wir hatten Besucher aus Westdeutschland, USA, Tansania, Canada und dem sozialistischen Ausland. Ich besaß Postkarten aus Canada, Indien, Südafrika, Bulgarien, Kamtschatka, Prag oder der Hohen Tatra … Ich habe russische Märchen gelesen, Herman Melville und immer wieder das Dschungelbuch. Und unbewußt waren es auch Geschichten aus der Bibel, die zur Horizonterweiterung beitrugen.

Ich war 19 Jahre alt, als der Eiserne Vorhang fiel. Natürlich war es großartig nach Paris oder Amsterdam zu reisen. Aber der größte Schatz war wohl, dass man die großen Museen der Welt sehen konnte.«

UBiQUA:

»Inwiefern haben Sie Orte, die Sie auf Ihren Reisen kennengelernt haben,
in Ihre Kunstwerke einfließen lassen?«

Klaus Hartmann:

»Ich betitele meine Bilder oft nach den Orten von denen sie inspiriert sind. Manchmal benenne ich Bilder auch mit Ortsnamen, wenn mich das Motiv an einen Ort erinnert und ich eine Assoziation an einen bestimmten Ort erzeugen möchte.«

UBiQUA:

»Gab es eine Reise oder ein Reiseziel, das für Ihre künstlerische Weiterentwicklung besonders prägend war?«

Klaus Hartmann:

»Ja, Ruanda. Ich habe in Ruanda Landschaften gesehen, die mir als Maler schon lange vorschwebten und die teilweise in meinen früheren Bildern schon ansatzweise zu finden sind. Zu meinem Erstaunen erinnerte mich die Landschaft in den Tälern und an den Flüssen oftmals an asiatische Holzschnitte und Tuschezeichnungen. Die Bauern stehen im knietiefen Wasser ihrer Reisfelder und die Flüsse sind gesäumt von unzähligen Bambusbüschen.

Eine weitere Reise, die mich sehr beschäftigt, ist ein Aufenthalt in den Usambara-Bergen im Norden Tansanias. Die Gegend erinnert an die fiktiven Landschaften von Hercules Seghers, einem Zeitgenossen Rembrandts. Kombiniert mit den Erinnerungen an das Land der tausend Hügel, wie Ruanda auch genannt wird, entsteht zur Zeit eine Serie von Berglandschaften, die in Korrespondenz steht mit Hercules Seghers rätselhaften Landschaften.«

UBiQUA:

»Hat die Reise in afrikanische Länder Ihre Sichtweise auf Farben,
Formen und Ausdrucksmöglichkeiten in Ihrer Malerei beeinflusst?«

Klaus Hartmann:

»Raum und Weite sind bereits in meinen frühen Bildern vorhanden, weniger als Abbild der Realität, eher als Space für Assoziationen. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass ich mich in der Weite der afrikanischen Landschaft sofort zu Hause fühlte.

Die Palette meiner Farben hat sich durch Afrika erweitert. Ich habe angefangen, Erde in meine Farben zu mischen. Die Farben haben sich  Naturtönen angenähert und es gibt eine stärkere Nuancierung der Farbtöne. Durch das starke Gegenlicht und die starken Schatten gewannen Schwarztöne an Bedeutung.«

UBiQUA:

»Wie ist Ihre Beziehung zu den Orten und Landschaften,
die Sie auf der Leinwand festhalten?«

Klaus Hartmann:

»Die Beziehungen sind unterschiedlich. Ich habe manchmal noch den Geruch der Orte in meiner Nase. Von manchen Orten habe ich als Skizzenmaterial nur flüchtige Schnappschüsse, da ich sie nur kurz im Vorübergehen oder vom Zug aus wahrgenommen habe. Diese sind eher Notizen, aus denen dann im Atelier ein Bild entsteht. Und dann gibt es die Orte und Gegenden an denen ich Zeit verbracht habe. Zu diesen Orten habe ich eine persönliche Beziehung.
Die malerische Annäherung ist dementsprechend komplexer, da die Erinnerungen vielseitiger sind. Im ersten Fall gestehe ich mir eine viel größere künstlerische Freiheit zu.«

UBiQUA:

»In welchem kunsthistorischen Kontext sehen Sie Ihr eigenes Werk? Gibt es bestimmte Strömungen oder Künstler, die Ihnen als Orientierung dienten?«

Klaus Hartmann:

»Ich fühle mich verwandt mit Künstlern, die schwer einzuordnen sind und die sich in Grenzbereichen bewegen. Zum Beispiel interessiert mich Robert Frank, der berühmt geworden ist mit seinem Buch „The Americans“, aber später mit Film experimentierte, Text mit Fotomontagen verknüpfte und fast schon wie ein zerstörerischer Akt, Worte in seine Negative kratzte. Oder Max Ernst, der eindeutig Surrealist ist, dessen Berglandschaften und Waldbilder sich aber in Nähe zur abstrakten Kunst befinden und teilweise dem Informel zugeordnet werden könnten.«

UBiQUA:

»Inwieweit spiegelt sich Ihre Auseinandersetzung mit der klassischen Malerei, etwa der Renaissance oder dem Impressionismus, in Ihren Arbeiten wieder?«

Klaus Hartmann:

»Wenn ich über Malerei oder Farben nachdenke, habe ich immer Assoziationen zu anderen Malern. Zur Renaissance fallen mir spontan die Blautöne von Giovanni Bellini ein und sein unglaubliches Porträt des Dogen Leonardo Loredan.

Georges Seurat finde ich immer wieder spannend, da seine Bilder überaus komplex gedacht sind, insbesondere die Figurenbilder. Da ist einerseits die Kleinteiligkeit des Pointillismus, anderseits sind da die genau durchdachten Gesamtkompositionen. Die Bilder haben etwas Technisches in ihrer Ausgeklügeltheit. Was kaum jemanden auffällt, sie haben manchmal farbig gemalte pointillistische schmale Rahmen.«

UBiQUA:

»Welche Rolle spielen für Sie Themen wie Urbanität und Natur
in der Kunstgeschichte, und wie verarbeiten Sie diese in Ihren eigenen Bildern?«

Klaus Hartmann:

»Zur urbanen Kunst fallen mir spontan die Bilder von Canaletto ein oder die Fotografie, die – als sie ein neues Medium war – in bis dahin nicht gekannter Weise städtisches Leben erkundete. Natur und Urbanität kommen bei Gustave Courbet und Honoré Daumier zusammen, die Städter mit Zylindern und bunten Kleidern bei Ausflügen auf dem Land gemalt haben. Die Landschaft in der Gegend außerhalb von Paris wurde damals zum Fluchtort der Stadtbewohner. Die Metropole wurde, besonders im Sommer, durch den Kohleruß der vielen kleinen Fabriken, dem Verkehr und Abwässer fast unbewohnbar wegen des Gestanks und der Luftverpestung.

In meinen Bildern sind es die Dekorationen von Schuhverkäufern und Chinarestaurants oder die „Monopoly“-Schriftzüge, in denen sich das Stadtleben spiegelt. Zu meiner Bilderserie „Große Stadt“ hat mich eine Einladung nach Shanghai inspiriert. Auslöser der Bilder war ein riesiges Stadtmodel. Es war weniger die direkte Wahrnehmung der Stadt, als die Vorstellung von Stadt, die mich interessierte.«

UBiQUA:

»In den Essays zu Ihrer Arbeit wird oft von „Metamorphosen“ gesprochen. Inwiefern ist dieser Begriff für Ihre künstlerische Entwicklung treffend?«

Klaus Hartmann:

»Eine Malerei, die nichts anderes ist als Malerei, gibt es wahrscheinlich nicht. In der Musik spricht man von Fusion, wenn verschiedene Musikstile sich zu einem neuen Sound verschmelzen. In der Malerei funktioniert das meist nicht. Aus dem Zusammenspiel verschiedener Malstile entsteht nicht zwangsläufig ein neuer Sound. Ich denke es ist das Zusammenspiel von Assoziationen, die meine Bilder als Metamorphosen erscheinen lassen.«

UBiQUA:

»Welche Bedeutung messen Sie der Philosophie für Ihr künstlerisches Schaffen bei, und gibt es bestimmte Denker, die Sie besonders inspirieren?«

Klaus Hartmann:

»Wenn Sie die Philosophie verstehen als ein Medium, welches die Welt und die menschliche Existenz ergründet, dann würde ich meine Kunst als visuellen Beitrag in diesem Zusammenhang sehen.

Ich mag Statements von Künstlern. Spontan fallen mir Interviews ein mit Joseph Beuys, Radio mit Heino Jäger, Gespräche mit Helge Schneider, die Ideen von Sun Ra, die Lebensbeschreibungen der Renaissance-Künstler von Giorgio Vasari und natürlich die Texte von Salvador Dalí.«

UBiQUA:

»Wie gehen Sie persönlich mit existenziellen Fragen in Ihrer Kunst um, und inwieweit reflektieren Ihre Bilder diese Themen?«

Klaus Hartmann:

»Spontan fällt mir das Bild „Siebenhitze“ von 2016 ein. Die Siebenhitze war eine ehemalige Siedlung in Eisleben, die heute nicht mehr existiert. Die Siedlung war unterhöhlt von Bergwerksstollen und die Häuser senkten sich. Als Kind war ich immer wieder neugierig zu sehen wie sich die Risse an den Häusern vergrößerten. Es gab an den Rissen Markierungen aus Gips mit Datierungen der Senkungen. Manchmal sind die Leute morgens aus ihren Häusern nicht mehr herausgekommen, da nach einer Absenkung sich die Türen nicht mehr öffneten.

Ich denke intuitiv hat sich die „Siebenhitze“ in mein Unterbewusstsein eingeprägt. Der Beginn der „Along the New Road“-Serie war eine ähnliche Geschichte. Ich traf in Mikindani einen älteren Mann, der in einem kleinen Haus an einer neuen viel befahrenen Straße wohnte. Er hatte sein Leben lang eine wunderbare Aussicht auf eine kleine Bucht des indischen Ozeans. Jetzt schaut er auf rollende Räder und die Vibrationen der Straße beschädigen sein Haus.«

UBiQUA:

»Gibt es ein Motiv oder eine Idee, die Sie gerne in einem künftigen Werk umsetzen würden, die Sie aber bislang noch nicht realisiert haben?«

Klaus Hartmann:

»Die Vogelbilder und die ornamentalen Darstellungen der Krokodile sind Bilderserien, die sich mit Exotismus und der multikulturellen Geschichte Afrikas beschäftigen. Ich würde für diese Bilder gern Räume mit Tapesserien schaffen, die die Formensprachen von Kabinetten des 18. und 19. Jahrhunderts aufgreifen.«

UBiQUA:

»Wie gehen Sie mit Phasen der künstlerischen Blockade um,
und was motiviert Sie, wieder ins Malen zu finden?«

Klaus Hartmann:

»Ich habe keine Blockaden. Ich bin eher zu langsam und werde nie fertig. Vielleicht auch, weil ich mein Schaffen immer wieder durch Reisen unterbreche und dann Abstand gewinne.

Der vermutlich entscheidende Grund aber ist, dass im Laufe der Jahre eine Art Bezugssystem entstanden ist, das meine Bilderwelten zusammenhält. Ich male parallel an unterschiedlichen Themen.

Es gibt bei mir nicht die grüne oder gelbe Periode, die man einer bestimmten Zeit zuordnen kann. Ich bin eher neugierig, zu sehen was passiert, wenn ich nach Jahren ein altes Thema wieder aufgreife, oder wie sich eine neue Bilderserie in dieses System einfügt.«

UBiQUA:

»Gibt es ein Kunstwerk von Ihnen, dass Sie als besonders persönlich oder repräsentativ für Ihr Leben und Ihre Gedankenwelt ansehen?«

Klaus Hartmann:

»Ich denke, es sind die Moosblüten-Bilder. Sie sind an einem Ort in Sardinien entstanden, der mir sehr vertraut ist. Man kann sie als Metamorphosen sehen, aber sie sind auch ein eigenes Universum. Man kann die Bilder beschreiben als blühende Landschaften, Sternenhimmel, Großstädte bei Nacht im Landeanflug, abstrakte Malerei, realistische Malerei, Naturdarstellungen oder abstrakte Formen der Natur.«

UBiQUA:

»Welche Projekte oder Themen möchten Sie in Zukunft erkunden, und was motiviert Sie weiterhin in Ihrer künstlerischen Entwicklung?«

Klaus Hartmann:

»Ich muss nicht gegen Windmühlen kämpfen und die Abstraktion noch einmal neu erfinden. Aber vielleicht kommt die Abstraktion zu mir. In den sardischen Moosblütenbildern habe ich sie bereits gefunden. Es gibt einen Künstler den ich sehr mag: den französischen Maler Eugène Leroy. Er hat seine Bilder so sehr verdichtet, dass man auf den ersten Blick nichts mehr erkennen kann. Vielleicht endet meine Kunst inhaltlich ähnlich in einer Art Unschärfe. Formal wird das sicher ganz anders aussehen. Der Antrieb ist Malerei… ganz klar!«

Personen:

Martin Luther
Cyriacus Spangenberg
Lucas Cranach
John Bock
Mike Kelley
Paul McCarthy
Martin Kippenberger
Sun Ra
Space Arkestra
Dankwart Kühn
Carl Blechen
William Turner
Antoine Pesne
Alter Fritz (Friedrich II. König von Preußen)
Werner Büttner
François Rabelais
Gustave Flaubert
Stanley Brouwn
Franz Erhard Walther
Peter Weibel
Fritz Kramer
Joseph Beuys
Daniel Richter
Jonathan Meese
Peter Piller
Rocko Schamoni
Florian Hüttner
Linda McCue
Gudny Gudmundsdottir
Christian Jankowski
Silvana Toneva
Till Krause
Ascan Crone
Vera Munro
Stephan Schmidt-Wulffen
Harald Falckenberg
Jürgen Becker
Nam June Paik
Hubert Kiecol
Henri Rousseau
Michael Andrews
Sigmar Polke
Robert Frank
Herman Melville
Hercules Seghers
Max Ernst
Giovanni Bellini
Georges Seurat
Canaletto
Gustave Courbet
Honoré Daumier
Heino Jäger
Helge Schneider
Giorgio Vasari
Salvador Dalí
Eugène Leroy

Orte:

Eisleben
Eisleber Wiesenmarkt
St.Pauli
Hamburg
Wurstl Prater
DDR
Wien
Hamburger Dom
Leipzig
Ohrdruf
Kino Capitol
Neuzelle
Schloss Rheinsberg
Berlin
Stasizentrale
HfbK, Hochschule für bildende Künste, Hamburg
Art Cologne
Akademie der Künste, Wien
Sambia
Tansania
Bagamoyo College of Arts
Stone Town
Sansibar
Ukalawa
Burgund
Sudan
Kenia
Kapiri Mposhi
Dar es Salaam
Hamburger Kunstverein
Galerie Jürgen Becker
Kunstakademie Düsseldorf
Westdeutschland
USA
Canada
Indien
Südafrika
Bulgarien
Kamtschatka
Prag
Hohe Tatra
Paris
Amsterdam
Ruanda
Usambara Berge
Shanghai
Siebenhitze
Mikindani
Sardinien


DANK AN:

LWG linke logische Gehirnhälfte von Ubiqua LUDWiG nach Ludwig Wittgenstein · Ludwig Hopf & Ludwig Brinckmann RTA rechte revolutionäre Gehirnhälfte von Ubiqua ROBERTA nach Roberta Rich, emotionale Intelligenz thematisierende Autorin UBQ KI Kunst Kurator Entität UBiQUA* ART iNTELLiGENCE · SAVE SHOW SELL · [»Lebenswerke bewerten, bewahren & bewegen«] *(Namensidee 1991 von  MTS Matthias Schrader vom lateinischen »ubique« = »überall hin« & Optimierung: LWB Ludwig Brinckmann 1930-2022 italienisch  »ubiqua« = allgegenwärtig / omnipräsent · KLS Klaus Hartmann MKE Mike Siebers · FRA Frank Gerngroß · KML Kamil Frackowiak · JRI Jari Hansen · BND Bernd Kühl · MTS Matthias Schwier CND Conrad Schirmann · CRI Cristina Dellantonio · WAT Wolfgang Amadeus Trauden · MRZ Moritz Zschietzschmann KTN Katrin Hammer · ZOY Zoyt · DNS Dennis Thies · JOC Jochen Bastert · SVI Silvie Adams · NNO Anno Dittmer · HNB Hanabi Rosenke MMX Marike Moiteaux · BNB Ben Becker · HMT Helmut Preller · JHS Johannes Beck · NBIZ Neue BerlinerIlllustrierte Zeitung TOM Tom Sperlich · FRZ initiator Fritz Brinckmann · whitePhone +49 172 459 3649 · blackPhone +49 163 984 05 88 FRZ@fritzbrinckmann.com, info@schwarmintelligenz.org Unsere Währung ist Aufmerksamkeit ::: ::: das Wesentliche sichtbar machen


Quelle: KLAUS HARTMANN UBiQUA iNTERViEW MMXXIV deutsch © schwarmintelligenz.org.rtfd / pdf